„Tragfähiges Konzept mit Verantwortung“

Zweckverband Thermalbad Birnbach beschließt eine teilweise Öffnung der Saunen – Gleichzeitig Energieeinsparung durch Schließung von vier von 30 Becken

Bad Birnbach. Mit großer Mehrheit haben die Verbandsräte des Zweckverbands Thermalbad Birnbach bei ihrer Verbandsversammlung am Montagvormittag in Bad Birnbach beschlossen, einige Saunen der Rottal Terme wieder zu öffnen. Diese teilweise Öffnung ist möglich, da gleichzeitig vier von 12 energieintensiven Becken im Außenbereich geschlossen werden. Somit kann dennoch das Ziel, im Sinne der Verantwortung für die Umlagezahler und für die gesamte Gesellschaft in Zeiten der Gasknappheit Energie zu sparen, erreicht werden. Gleichzeitig bleibt das Herzstück des Heilbads und damit auch der Verbandszweck – das Thermalwasser – weiter im Mittelpunkt, skizzierte es Zweckverbandsvorsitzender Dr. Olaf Heinrich.

Das Ingenieurbüro Haydn Energie Team hat umfassend untersucht, wie in der Rottal Terme am sinnvollsten Energie eingespart werden kann. So verbraucht allein der Thermensee 525.000 Kilowattstunden Energie im Winter – fast so viel wie alle Saunen, die nun wieder geöffnet werden, und der dazugehörige Saunabereich zusammen. Er soll gemeinsam mit drei weiteren Außenbecken in der kalten Jahreszeit geschlossen werden. Den Besuchern stehen dennoch noch 8 Außenbecken zur Verfügung, u.a. der beliebte Thermenbach. Somit bleiben 26 der 30 mit Heilwasser befüllten Becken in Betrieb.

Mit der eingesparten Energie ist es laut Konzept möglich, einen Teil der Saunen und Saunabereich wieder zu öffnen. Ab dem 30. September sollen die Kristallsauna, die Kräutersauna und die Salzsteingrotte mit bis zu 100 Plätzen gesamt wieder zu den bisherigen Öffnungszeiten jeden Tag den Gästen ein gesundes Schwitzerlebnis bieten. An den Samstagen sowie an Sonn- und Feiertagen wird zudem auch die Lehmsauna angeheizt. Diese hält noch einmal 25 Plätze bereit. Die Lehmsauna an allen Tagen im Winter zu öffnen, würde zusätzlich 106.000 Kilowattstunden Energie verbrauchen, so die Bilanz des Haydn Energie Teams. Die Öffnungszeiten der Rottal Terme bleiben unverändert bestehen.

„Das ist ein hervorragendes Konzept dessen, was maximal möglich ist, um gleichzeitig unserer öffentlichen Verantwortung nachzukommen und zudem dem Gast ein umfassendes Angebot machen können. Es wird uns, sollten die Voraussetzungen sich nicht gravierend ändern, gut durch den Winter bringen und schafft Verlässlichkeit“, bilanzierte Zweckverbandsvorsitzender Heinrich. Bei einer Besprechung vor zwei Wochen hätten alle vertretenen Verbandsräte, Bürgermeisterin Dagmar Feicht und Landrat Michael Fahmüller die Notwendigkeit eingeräumt, in einer ganz besonderen energiepolitischen Lage Energie zu sparen.

In der Zeit von 8. August bis 25. September habe man durch die Schließung der Saunawelt 295.000 Kilowattstunden Energie eingespart – zu einer Zeit des Hochsommers, in dem erfahrungsgemäß weniger Menschen eine Sauna besuchen. Nun seien die Vorzeichen andere: Durch die kalten Temperaturen müssen die Außenbecken mit hohem Energieaufwand beheizt werden.
Bei einer Gegenstimme konnten sich ansonsten alle Verbandsräte dem Expertenkonzept anschließen. Mit zwei Gegenstimmen abgelehnt wurde jeweils ein Antrag aus der Versammlung, den Thermensee offen zu lassen und die Lehmsauna nicht nur am Wochenende und an Feiertagen anzubieten, sondern täglich. Bei der Versammlung vertrat die stellvertretende Landrätin von Rottal-Inn Edeltraud Plattner den erkrankten Landrat Michael Fahmüller, der seine Zustimmung zu dem Konzept ausdrücklich übermitteln ließ.
Die Entscheidung wird schon ab Freitag, 30. September, umgesetzt. „Uns war schnelles Handeln wichtig, damit das geänderte Angebot bereits am kommenden langen Wochenende gelten kann“, so Heinrich. In den weiteren vier niederbayerischen Thermen, an welchen der Bezirk zu je 60% beteiligt ist, wird die mögliche Änderung des Öffnungskonzeptes derzeit geprüft.

Fotos: Bad Birnbach / Rottal Terme