Tag des offenen Kunstateliers in Niederbayern

(v.l.) Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und Projektleiterin Veronika Keglmaier.

Aktionstag des Bezirks Niederbayern mit 185 bildenden Künstlern am 16. Oktober 2022

Der Bezirk Niederbayern bringt mit dem Aktionstag „Ateliers in Niederbayern“ regelmäßig Künstler und Bevölkerung zusammen und spürt der Frage nach, wie und wo bildende Kunst eigentlich entsteht. Am Sonntag, 16. Oktober 2022, findet dieser Tag der offenen Tür erneut von 13 bis 18 Uhr statt: 185 professionelle Kunstwerkstätten laden dabei in ganz Niederbayern zum Besuch ein. Spannend ist es, ganz unterschiedliche Werkräume zu entdecken: Ein ausgebauter Stadel, ein kleiner Anbau, der heimische Küchentisch oder die Kellerwerkstatt – sie alle können Atelier sein. Darin eröffnen sich neue Welten: Neben bekannten Arbeitsbereichen wie Malerei, Bildhauerei oder Zeichnung präsentieren sich auch digitale Kunst, Glasobjekte, Installationen, Textilobjekte, Bühnenbildgestaltung, Video- und Recyclingkunst. Wer genau wissen möchte, wie eigentlich eine Bronzeskulptur entsteht oder Gold- und Silberobjekte geformt werden, kann dies im persönlichen Gespräch mit den Künstlern ergründen. Sie erklären Ideen, Werkstoffe und Arbeitsgeräte und veranschaulichen den Entstehungsprozess ihrer Werke mithilfe von Skizzen und Entwürfen.

Wer nun unter einem solchen Tag der offenen Tür lediglich ein unterhaltsames Programm mit bunten Bildern versteht, der irrt. Denn Bildende Kunst erfüllt einen sinnvollen gesellschaftlichen Zweck: Sie bildet mündige Bürger aus. Projektleiterin Veronika Keglmaier, Kulturreferentin beim Bezirk Niederbayern, zeigt auf, dass Kunst zur Meinungsbildung einlädt. „Zeitgenössische Kunst ist nicht der Allgemeingültigkeit verpflichtet, sondern erlaubt sich gerne eine subjektive Perspektive, die irritieren oder möglicherweise auch provozieren kann. So lädt sie den Betrachter dazu ein, sich selbst zu positionieren – ethisch wie ästhetisch, gesellschaftlich wie politisch.“

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, der sich am 16. Oktober auch persönlich auf eine Rundreise durch die Künstlerateliers begibt, weist auf die inklusiven Angebote im Rahmen des Ateliertags hin: „Kulturelle Teilhabe für Menschen mit Behinderung ist unverzichtbar. Daher beinhaltet das Projekt auch für Menschen im Rollstuhl und für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen die Möglichkeit, Bildende Kunst zu erleben: 58 Ateliers sind barrierefrei zugänglich, und in 43 Ateliers können Kunstwerke mit den Händen ertastet werden.“

Veranstaltet wird der Aktionstag vom Bezirk Niederbayern/Kulturreferat. Auch die Berufsverbände Bildender Künstlerinnen und Künstler Niederbayern e.V. und Niederbayern-Oberpfalz e.V. unterstützen das Projekt. Deren Vorsitzende Hubert Huber und Georg Tassev erklären: „Der Aktionstag fördert den Bekanntheitsgrad der professionellen Künstlerschaft enorm. Die Teilnehmenden können sich an ihrem Arbeitsplatz einem breiten Publikum präsentieren, ihre Ideen und Umsetzungen aus erster Hand erklären und die Besucher für ihre Belange und Herangehensweisen sensibilisieren. Diese sich durch die Jahre bewährte Aktivität erlaubt einen direkten Blick in den kreativen Produktionsprozess und stärkt den persönlichen Kontakt zwischen den interessierten Besuchern und den Kunstschaffenden.“

Die Homepage www.ateliers-in-niederbayern.de gibt Auskunft über alle teilnehmenden Kunstwerkstätten. Ein Faltblatt zum Aktionstag kann kostenfrei angefordert werden beim Bezirk Niederbayern/Kulturreferat, Tel. 0871 97512-730, kultur@bezirk-niederbayern.de.
 

Im Bild: (v.l.) Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und Projektleiterin Veronika Keglmaier.

Foto: Sandra Schütz