Modernes Wohnen in altem Bauernhaus

Vor dem denkmalgeschützten Staindlhof in Oberfrauenwald (v.l.): Die Bezirksräte Josef Heisl und Heinz Pollak, Bauherr Florian Hartl, stellvertretende Landrätin Hilde Greiner und Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich.

Tag des Offenen Denkmals: Bezirkstagspräsident besichtigt Bauprojekt in Oberfrauenwald

Oberfrauenwald. Florian Hartl verbindet mit dem Staindlhof viele schöne Kindheitserinnerungen. Deshalb ist es ihm wichtig, das Anwesen, das seit dem ursprünglichen Bau 1680 in Familienbesitz ist, zu sanieren. Am Sonntag, dem Tag des Offenen Denkmals, bekam der 36-jährige Bauherr Besuch von Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, den Bezirksräten Heinz Pollack und Josef Heisl sowie stellvertretender Landrätin Hilde Greiner, die sich dieses aufwendige Bauprojekt ansehen wollten.
Nachdem Hartls Großtante noch bis 2018 hier gewohnt hatte, übernahm 2020 Florian Hartl das Anwesen – doch zunächst galt es, umfangreiche Vorarbeiten wie Bauuntersuchung oder Nutzungskonzept zu erstellen sowie die Fördermöglichkeiten abzuklären.

„Die Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege und dem Architekten ist hervorragend“, lobte Florian Hartl. Denn er will später kein „Bauernhausmuseum“, sondern innen eine moderne Wohnnutzung, weshalb es immer Kompromisse zu finden gelte. Zwei hochwertige Ferienwohnungen sollen entstehen, eine im vorderen Gebäudeteil, dem Wohnhaus, und eine im rückseitig angebauten Heustadl und Stall.
Mit dem Konzept „Haus im Haus“ und vielen Glaselementen soll innen der Blick auf den historischen Bau frei sein, gleichzeitig aber auch eine unter energetischen Gesichtspunkten moderne Nutzung gelingen – geheizt wird mit Wärmepumpe.

„Beim Denkmalschutz ist es wichtig zu vermitteln, dass man nicht auf modernen Wohnkomfort verzichten muss, wenn man in einem Denkmal lebt“, so Olaf Heinrich. Wie das genau später aussehen wird, darauf ist Hilde Greiner schon gespannt und kündigte an, nach der Sanierung wiederzukommen.
Im Moment laufen die Arbeiten auf Hochtouren, Ende 2024 soll alles fertig sein. Dann geht es für Florian Hartl an die Vermarktung des Staindlhofes als Ferienidyll. Die rund 5 Hektar rundherum, der grandiose Ausblick und der plätschernde Brunnen dürften sehr einladend auf Erholungssuchende wirken – zumal sie tatsächlich in einem einmaligen Denkmal wohnen, das es so nirgendwo anders gibt.

Doch bis dahin gilt es auch noch offenen Fragen zu klären, etwa die Internetversorgung, die für Florian Hartl und seine künftigen Gäste wichtig ist. Er selbst lebt in Ulm und arbeitet als Teamleiter bei der Qualitätssicherung im Bereich Pharma auch regelmäßig im Homeoffice und kennt daher die Wichtigkeit der Internetgeschwindigkeit im heutigen Arbeitsleben.
Für den Mut seiner Entscheidung, dieses Gebäude zu sanieren, dankten ihm alle Besucher – zumal sich auch die Kostenschätzungen im Zuge der Preisentwicklung laufend erhöht hatte. „Zum Glück waren die ersten Ausschreibungen vielversprechend“, gab Hartl Einblick und lobte die lokalen Handwerker, die mit viel Sachverstand ans Werk gehen. Denn es werde alles Alte, das noch gut ist, erhalten und nur das Schlechte ausgetauscht – vor allem die Zimmerer sind dabei gefragt. „Es ist ein großer Gewinn, wenn wir solche historischen Gebäude für die nächsten Generationen erhalten können“, so Heinrich. „Deshalb sind die Fördermöglichkeiten auch so wichtig, denn ohne sie wäre die Sanierung für die Eigentümer unmöglich.“
Ob er diesen Weg auch ohne persönlichen Bezug zum Haus eingeschlagen hätte, weiß Florian Hartl nicht. Doch man sieht es ihm und auch seinen Eltern an, wie sie sich heute schon freuen, dass in dem Haus bald wieder Leben herrscht.


 
Im Bild: Vor dem denkmalgeschützten Staindlhof in Oberfrauenwald (v.l.): Die Bezirksräte Josef Heisl und Heinz Pollak, Bauherr Florian Hartl, stellvertretende Landrätin Hilde Greiner und Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich.

Foto: Lang/Bezirk Niederbayern