Freilichtmuseum und Camp machen „gemeinsame Sache“

Von links Betreiberin Julia Lorenz, Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und Mauths zweiter Bürgermeister Heiner Kilger.

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und Mauths zweiter Bürgermeister Heiner Kilger zu Besuch am Campingplatz „Anderswo“

Eine Lichtung auf dem Wistlberg. Zwischen Tannen und Fichten sind auf dem weichen Waldboden Zelte aufgebaut und Wohnwägen und Wohnmobile haben eine vorübergehende Heimat gefunden. Eine Feuerstelle aus großen Steinen lädt zum Zusammenfinden ein, zu lauschigen Abenden bei knisternden Flammen. Wer auf dem Campingplatz in Finsterau ankommt, der glaubt, er sei „Anderswo“. Und genau so haben Julia und Steffen Lorenz ihren Outdoor-Beherbergungsbetrieb auch getauft. Vor einem Jahr hat das Paar aus dem Landkreis Freyung-Grafenau den in die Jahre gekommenen Campingplatz von den Vorgängern übernommen. Sie machen den Rohdiamanten nun wieder Stück für Stück zum funkelnden Schmuckstück. Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich hat das Paar nun besucht und Kooperationsmöglichkeiten mit dem Freilichtmuseum Finsterau ausgelotet. Dabei wurde klar: Wo es geht, wollen beide Angebote „gemeinsame Sache“ machen.

„Für uns als Tourismusbetrieb ist es großartig, dass der Campingplatz in Finsterau reaktiviert wurde. Etwas Besseres als eine private Initiative kann gar nicht passieren. Wir erhoffen uns dadurch zusätzliche Besucher im Museum und unterstützen die neuen Betreiber, wo wir nur können“, bekräftigte der Bezirkstagspräsident bei einem Rundgang mit Julia Steffen und freut sich, dass der Betrieb so gut angelaufen ist. „Der Sommer war richtig gut“, begeistert sich Julia Lorenz. Mauths zweiter Bürgermeister Heiner Kilger sprach von einer Steigerung der Übernachtungszahlen von über 800 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Da mischten allerdings auch Corona und die erst anlaufende Übernahme noch mit.

50 Stellplätze bietet der Campingplatz „Anderswo“ den Gästen im Sommer. Die sanitären Anlagen im Haus sind schon fertig saniert und blitzen in neuem Glanz. Stück für Stück soll nun auch das Bestandsgebäude aufgemöbelt werden, innen wie außen. Ein kleines Ladengeschäft soll geschaffen werden, um die Camper, aber auch vorbeikommende Wanderer mit Getränken und Lebensmitteln versorgen zu können. Eine Gastronomieküche ist geplant, von der im besten Fall auch die Einheimischen profitieren, wenn sie hier einkehren können. Für die Gäste soll ein Co-Working-Bereich entstehen, den derjenige nutzen kann, der vielleicht auch im Urlaub mal ein, zwei Stunden etwas tun möchte oder muss. Und ein überdachter Außenbereich, unter dem die Campingfreunde zusammenkommen.

„Naturnäher geht es nicht. Der Zweckverband niederbayerischer Freilichtmusseen unterstützt dieses Angebot und hat kein Interesse, dem Campingplatz mit einem ähnlichen Angebot Konkurrenz zu machen. Ganz im Gegenteil, wir möchten uns vernetzen und Synergien schaffen. Mehr Besucher im „Anderswo“-Camp bedeutet in der Regel auch mehr Besucher im Museum“, unterstrich Dr. Olaf Heinrich. Auch Julia Lorenz freut sich auf eine Kooperation: „Wir schicken unsere Gäste alle runter ins Freilichtmuseum Finsterau“, versprach sie. Zu Fuß sind es rund 25 Minuten bis zum Museum, mit dem Auto ist es nur ein Katzensprung von nicht einmal zwei Kilometern– ein Weg, den nach dem Willen von Dr. Olaf Heinrich und der Betreiberfamilie Lorenz so viele Menschen wie möglich zurücklegen sollen. Und umgekehrt: Auch im Museum soll auf das „Anderswo“-Camp aufmerksam gemacht werden. Dies unterstützt auch Mauths zweiter Bürgermeister Heiner Kilger.


Im Bild: Freuen sich alle drei, dass das „Anderswo“-Camp auf dem Wischlberg in Finsterau gut angelaufen ist: Von links Betreiberin Julia Lorenz, Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und Mauths zweiter Bürgermeister Heiner Kilger.
Foto: Bezirk Niederbayern