Inklusion und Integration in den Caritas-dreiflüsse-werkstätten Passau

Lebensmöglichkeiten erschließen: Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich unterstreicht die große gesellschaftliche Leistung

Passau. Für 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die Passauer „dreiflüsse-werkstätten“ der Caritas Arbeitsplatz und Lebensraum zugleich. Die Menschen mit Behinderung sind eingebunden in hochkomplexe Fertigungs- und Wirtschaftskreisläufe. Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich zeigte sich bei seinem Besuch beeindruckt von der Vielfalt beruflicher Angebote und Tätigkeiten.

Caritasvorstand Michael Endres unterstrich die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Bezirk Niederbayern, um den Menschen ihren Fertigkeiten und Fähigkeiten entsprechend berufliche Chancen anbieten zu können. Der Diözesan-Caritasdirektor wies darauf hin, dass es auch für Menschen mit psychischen Erkrankungen geeignete Angebote brauche. In Passau besteht seit vorigem Jahr eine entsprechende Werkstatt.

Ob in den Montage-Gruppen oder im Metallbereich: die Mitarbeitenden der „dreiflüsse-werkstätten“ sind Partner renommierter Firmen. Allein für BMW verpacken rund 140 Personen Ersatzteile für die weltweite Verteilung. Oder es werden täglich rund 60.000 Türlager für die Fahrzeuge elektronisch überprüft. Dazu kommen Aufträge regionaler Firmen für den Metallbereich oder den Tampondruck. Sie alle setzen auf die Zusammenarbeit mit der Einrichtung des Caritasverbandes für die Diözese Passau e. V. Josef Wenk als Einrichtungsleiter erläuterte beim Rundgang, wie die Mitarbeitenden von rund 60 Frauen und Männern gefördert und begleitet werden. Es gehe auch um Möglichkeiten, auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Dazu würden Praktika und ausgelagerte Arbeitsplätze organisiert. Gleichzeitig erfahren Personen bei entsprechendem Bedarf eine intensive Begleitung direkt in der Einrichtung. Die „dreiflüsse-werkstätten“, 1976 als ältester Standort in Passau eröffnet, seien in den Sozialraum im Ortsteil Grubweg voll integriert. Auch damit sei das Wort „Teilhabe“ deutlich unterstrichen. Heute gehören im Verbund dazu die „donauhof-werkstätten“ und die „Werkstatt in Passau“.

Dr. Olaf Heinrich betonte die große gesellschaftliche Leistung, um solche Lebensmöglichkeiten zu erschließen. Diese Arbeit ermögliche gesellschaftliches Eingebundensein und sei damit auch sinnstiftend für das Leben. Der Bezirk Niederbayern stellte 2018 allein fast vier Millionen Euro (exakt 3.969.309 Euro) an Mitteln für die Werkstatt zur Verfügung.

Für den Werkstattrat überreichte Theresia Schmid dem Bezirkstagspräsidenten ein Insektenhotel, das vom Berufsbildungsbereich gebaut worden ist. Beim Rundgang, begleitet vom Caritas-Abteilungsleiter für den Fachbereich Arbeit und Werkstätten Helmut Weber, dem stellvertretenden Leiter der dreiflüsse– und donauhof-werkstätten Bernhard Gayer und dem Leiter des Sozialdienstes Georg Täuber, ließ sich der Bezirkstagspräsident persönlich von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Arbeit zeigen.

Bildunterschrift: Theresia Schmid vom Werkstattrat der dreiflüsse–werkstätten brachte aus dem Berufsbildungsbereich als Gastgeschenk für den Bezirkstagspräsidenten Dr. Olaf Heinrich ein Insektenhotel mit. Die Arbeit in der Caritas-Einrichtung stellten (v.li.) der Leiter des Sozialdienstes Georg Täuber, Caritasvorstand Michael Endres, der Abteilungsleiter für Arbeit und Werkstätten Helmut Weber, der stellvertretende Werkstätten-Leiter Bernhard Gayer und der Leiter Josef Wenk vor.

Foto: Caritas Passau, W. Duschl