Der Blick ins Künstler-Atelier

Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl beim Tag des offenen Ateliers zu Besuch bei Walter Veit-Dirscherl in Rimbach  

Rimbach. Eine umfangreiche Reihe von Lithografien, mit denen Walter Veit-Dirscherl seinen Blick auf Sonnenuntergänge in Grado an der italienischen Adria zeigt, erwarteten Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl beim Besuch im Atelier des 84-Jährigen in Rattenbach (Rimbach, Landkreis Rottal-Inn). Alle Bilder der Reihe hatte der Künstler eigens für den ‚Tag des offenen Ateliers‘ hergestellt. Außerdem präsentierte Veit-Dirscherl seine keramischen Plastiken. „Ihr künstlerisches Repertoire ist beeindruckend,“ so Pröckl. „Sie sind damit aber typisch für so manchen Bildhauer, denn Bilderhauer sind meist auch gute Zeichner.“  

Walter Veit-Dirscherl absolvierte sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München, später war er Kunstlehrer in Straubing. Seit über 20 Jahren lebt und arbeitet er in Rattenbach. Vor zehn Jahren nahm er zum ersten Mal am „Tag des offenen Ateliers“ teil. Seither findet die Kulturveranstaltung des Bezirks Niederbayern im Zwei-Jahres-Turnus statt – dabei hat Veit-Dirscherl keinen der Atelier-Tage ausgelassen. Damit gehöre er zu den treusten Teilnehmern, erzählte seine Frau beim Rundgang. „Ich freue mich, dass Sie trotz der Corona-bedingten Umstände wieder unseren Tag des offenen Ateliers bereichern,“ erwiderte Pröckl, der auch Vorsitzender des Ausschusses für Kultur, Jugend und Sport ist, und ergänzte: „Kunst ist gerade jetzt sehr wichtig für die Menschen“.

Nach der Besichtigung des Ausstellungsraums führte Veit-Dirscherl in seine Werkstatt. Dort erhielt Pröckl eine praktische Demonstration, wie Druckgrafiken bzw. Lithografien hergestellt werden. Veit-Dirscherl benutzt dazu den traditionellen Solnhofer Kalkstein, zeichnet mit fetthaltiger Farbe und fixiert mit Gummi arabicum. „Dieses Verfahren wurde noch bis in die 1950er Jahre vom bayerischen Katasteramt zum Kartographieren verwendet,“ erzählte er. Für Korrekturen wurde der Litho-Stein an der jeweiligen Stelle abgekratzt bzw. entfettet. Er selbst verwende seine Kalksteine viele Male indem er nach dem Druck die oberste Schicht vollständig abtrage, sagte Veit-Dirscherl und betonte zum Abschied: „Ich hoffe, wir können den nächsten Atelier-Tag unter normalen Umständen begehen.“

Bildunterschrift: Walter Veit-Dirscherl (re.) zeigte Bezirkstagsvizepräsident Dr. Pröckl, wie er seine Lithografien herstellt.
Foto: Bezirk Niederbayern, Bäter