Kulturpreis des Bezirks Niederbayern geht an Sepp Obermeier

Bezirk verleiht zum zweiten Mal den Kulturpreis für herausragende Leistungen auf kulturellem Gebiet

Foto: privat

Zum zweiten Mal vergibt der Bezirk Niederbayern einen Preis für beispielhaftes Engagement auf kulturellem Gebiet. Die Auszeichnung richtet sich nicht nur an die klassischen Kunstdisziplinen, sondern auch an Begründer und Träger innovativer Traditionspflege und regionaler Kulturarbeit. Der Kulturpreis des Bezirks Niederbayern geht in diesem Jahr daher an Sepp Obermeier. Sepp Obermeier macht sich für den Erhalt der Dialekte stark; ganz besonders auch für die Dialekte in Niederbayern. Er ist Gründungsvorsitzender des Bundes Bairische Sprache e. V.

„Sepp Obermeier hat sich durch die vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten zum Erhalt der Dialekte große Anerkennung in ganz Niederbayern und darüber hinaus erworben“, betonte Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, als er den Kulturpreisträger über die bevorstehende Auszeichnung informierte. Der Ausschuss für Kultur-, Jugend- und Sportförderung des Bezirks Niederbayern hatte zuvor in nichtöffentlicher Sitzung unter Vorsitz von Bezirkstagsvizepräsident Franz Schedlbauer beschlossen, dass der Kulturpreis 2017 an Sepp Obermeier verliehen wird. Der Preis wird am 17. Oktober in Mainkofen verliehen werden. Der Bezirk Niederbayern hat den Kulturpreis im vergangenen Jahr auf Initiative von Bezirksheimatpfleger Dr. Maximilien Seefelder zum ersten Mal ausgelobt.

Im Jahr 1999 engagierte sich Sepp Obermeier erstmals als Mitglied im Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V. für den Erhalt der bairischen Mundarten. Als Regionalvorsitzender für Niederbayern und die Oberpfalz entwickelte er eine neue „Überlebensstrategie“ für die Mundarten: Zum einen sah er im vorschulischen Bereich eine dialekterhaltende Schlüsselfunktion. Daher betreibt er seit 2003 altbayernweit mit Vortragsveranstaltungen Aufklärungsarbeit in Kindergärten. Das Pilotprojekt „Bairisch als Integrationsfaktor im Kindergarten St. Marienheim in Denkendorf“ und die Aufwertung der „Wienerischen Sprachinsel" seines Nachbarortes Rattenberg erzeugten ein vielfaches mediales Echo in den Printmedien und im Bayerischen Fernsehen.

Des Weiteren erkannte er, dass bestehende Maßnahmen den Dialektverfall bisher nicht verhindern konnten. Obermeier schuf deshalb den Dialektpreis „Die Bairische Sprachwurzel" mit dem folgenden Vergabekriterium: „Prominente, die mit Vorbildcharakter und Multiplikationseffekt einen Tabubruch begehen und in der Öffentlichkeit auch bei offiziellen Anlässen Dialekt sprechen". Auch bei der Preisverleihung „Die Bairische Sprachwurzel" wird Dialekt gesprochen: Die Laudatio wird stets von einem Hochschulprofessor in seiner Mundart gehalten. Als Gründungsvorsitzender des Bundes Bairische Sprache e. V. nutzt Sepp Obermeier seit 2011 zudem den Internationalen Tag der Muttersprache zu überregional vielbeachteten Weckrufen für den Erhalt der Dialekte.

Vita Sepp Obermeier:
Sepp Obermeier wurde am 22. September 1956 in Gossersdorf im jetzigen Landkreis Straubing-Bogen geboren.
Nach der Grundschule, dem Gymnasium, Abitur und Studium: Eintritt in das elterliche Bauunternehmen, zunächst als technischer Angestellter, dann als Geschäftsführer.
Sepp Obermeier ist verheiratet und hat vier Kinder im Alter von 16 bis 26 Jahren.
Im Jahre 1999 engagagierte er sich zunächst als Mitglied im Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e. V., dann über neun Jahre als Regionalverbandsvorsitzender für Niederbayern und die Oberpfalz. Seit der Gründung des Vereins Bund Bairische Sprache e. V. ist er dessen Vorsitzender.

Bisherige Auszeichnungen:
Lindberger Waldheimat-Preis 2009 von der Sektion Lindberg-Falkenstein im Bayerischen Wald-Verein.