Straubing / Landshut. Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich hat kurz vor Weihnachten die Straubinger KJF-Werkstätten besucht, um den dort arbeitenden behinderten Menschen und den Verantwortlichen der Werkstätten frohe Weihnachten zu wünschen. Im Rahmen des Weihnachtsbesuches informierte er sich über die Werkstätten sowie ihre Mitarbeiter und nahm viele Anregungen, auch zum neuen Bundesteilhabegesetz, mit ins kommende Jahr.
Dr. Heinrich wurde in Straubing mit offenen Armen empfangen. Sowohl KJF-Direktor und Gesellschaftervertreter Michael Eibl als auch Geschäftsführer Hans Horn, Abteilungsleiter Johannes Magin und Evi Feldmeier, die Leiterin der Straubinger Werkstätten mit den Außenstellen Riedenburg und Offenstetten, betonten die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit dem Bezirk: "Durch die hervorragende und äußerst konstruktive Hilfe des Bezirks ist es möglich, die Einrichtung gemeinsam weiterzuentwickeln, zum Wohle der Menschen, die hier arbeiten", unterstrich Michael Eibl. "Wir haben ein sehr gutes Miteinander", betonte auch Hans Horn. Ausgiebig zu Wort kamen auch Karl-Heinz Bogner und Markus Dully, Mitglieder des Werkstattrates. Der Bezirk ist der Kostenträger der Werkstätten und fördert die Einrichtung finanziell, die KJF (Katholische Jugendfürsorge) die Rechtsträgerin und Alleingesellschafterin der KJF-Werkstätten gemeinnützige GmbH.
Straubing ist die Keimzelle der KJF-Werkstätten. Die Straubinger Einrichtung feierte im vergangenen Jahr bereits den 40. Geburtstag. Seit zehn Jahren gibt es zudem die Integrationsfirma SIGMA. Wir haben viel dafür getan, dass die uns anvertrauten Menschen auch extern arbeiten können. Dazu konnten wir viele Kooperationsbetriebe gewinnen", erklärte Evi Feldmeier. Die Qualifizierung und berufliche Bildung an ausgelagerten Praktikums- oder Arbeitsplätzen haben in den vergangenen zwölf Monaten insgesamt 74 Mitarbeiter mit Behinderung in Anspruch genommen, bilanzierte sie. 39 davon seien derzeit auf einem dauerhaft ausgelagerten Außenarbeitsplatz beschäftigt.
Außerdem informierte Feldmeier über das Projekt BÜWA (Begleiteter Übergang von der Werkstätte auf den allgemeinen Arbeitsmarkt). Daran haben sich drei Mitarbeiter beteiligt, zwei davon haben bereits eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung außerhalb der Werkstätte aufgenommen. 20 ausgelagerte Arbeitsplätze befinden sich Feldmeier zufolge in einer Arbeitsgruppe bei der Firma Mahle, wo die behinderten Menschen betreut arbeiten, aber voll in den Betrieb eingebunden werden. "Das ist gelebte Inklusion. Ein absolut gelungenes Beispiel dafür", freute sich Bezirkstagspräsident Dr. Heinrich. "Der Bezirk unterstützt die KJF-Werkstätten, eine äußerst erfolgreiche und engagierte Einrichtung, sehr gerne."
Feldmeier berichtete, das breite und vielfältige Angebot zur Unterstützung der beruflichen Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Standort Straubing sei in diesem Jahr noch weiter ausgebaut worden ist: Am 1. Mai startete der "Dienst zur betrieblichen Inklusion" als eigenständiger Fachdienst. Er sei offen für alle Menschen mit Handicap, unabhängig davon, ob eine Behinderung anerkannt sei oder nicht; aber auch für Arbeitgeber, denen bei Fragen rund um die Beschäftigung von Menschen mit Beeinträchtigungen unter die Arme gegriffen werden kann. Den Betrieben sei es wichtig, mit möglichst wenig Bürokratie belastet zu werden, betonte Feldmeier.
"Eine hervorragende Sache, denn viele Arbeitgeber kennen die Möglichkeiten gar nicht, Arbeitsplätze für behinderte Mitmenschen zu schaffen", freute sich Dr. Heinrich und nahm von der Einrichtungsleiterin gerne die Einladung zur Auftaktveranstaltung des neuen Dienstes am 5. Mai 2017 entgegen. "Ich nehme von meinem heutigen Besuch viele Anregungen mit, auch zum Bundesteilhabegesetz. Und ich freue mich, dass auch die Mitarbeiter selbst zu Wort gekommen sind. Einige Probleme, die das neu verabschiedete Gesetz mit sich bringt und die wir heute besprochen haben, waren mir so im Detail noch nicht bewusst", so der Bezirkstagspräsident. Karl-Heinz Bogner und Markus Dully diskutierten mit Dr. Heinrich beim Infobesuch ausgiebig, zum Beispiel über die Kosten des Mittagsessens, die künftig aufgrund des neuen Bundeteilhabegesetzes selber getragen werden müssen. "Sie haben eine wichtige Aufgabe", gab er Bogner und Dully mit auf den Weg: "Denn Sie sind das Sprachrohr Ihrer Kollegen. Ich werde Ihre Anliegen weitertragen."
Bildunterschrift: Einen vorweihnachtlichen Infobesuch stattete Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich den KJF-Werkstätten in Straubing ab und blickte dabei Mitarbeitern über die Schulter: Von links Werkstattratsmitglied Markus Dully, KJF-Direktor Michael Eibl, Werkstattratsmitglied Karl-Heinz Bogner, Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Abteilungsleiter Johannes Magin, Einrichtungsleiterin Evi Feldmeier und Geschäftsführer Hans Horn.