Klimaschutzteilkonzept und Klimaschutzmanagement

Der Bezirk Niederbayern ist Eigentümer zahlreicher öffentlich genutzter Liegenschaften in ganz Niederbayern. Hierzu gehören unter anderem Bezirkskrankenhäuser, Bildungseinrichtungen, Lehrbetriebe sowie Verwaltungseinrichtungen. In einem Teil dieser Liegenschaften wurde ein Großteil der dazu gehörigen Gebäude seit seiner Errichtung nicht oder in nur geringem Umfang energetisch saniert und den aktuellen Anforderungen angepasst. Entsprechend hoch ist der Energieverbrauch und in der Folge der CO2-Ausstoß in diesen Einrichtungen.

In einem ersten Schritt hat der Bezirk Niederbayern deshalb nun anhand einer Bestandsaufnahme und Gebäudebewertung Einsparpotenziale beim Energieverbrauch und bei der Erzeugung von CO2 aufgedeckt.

Fördermittelgeber

Der Bezirk Niederbayern wird bei der Umsetzung des Projekts unterstützt durch:

  • Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
  • Freistaat Bayern

In der Folge wurden geeignete Maßnahmen erarbeitet, mit denen die aufgezeigten Einsparmöglichkeiten auch umgesetzt werden können. In einem Klimaschutzteilkonzept wurden die Ergebnisse dieser Arbeit zusammengefasst und dienen nun der Verwaltung des Bezirks als Planungsinstrument bei der Durchführung künftiger Sanierungsmaßnahmen. Mit der sich daraus ergebenden Einsparung von Energie und CO2 soll ein Beitrag zur Energiewende geleistet werden.

Bei der Bewertung der Gebäude wurde dabei ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt. Neben der äußeren Gebäudehülle wurde auch die komplette Haustechnik auf den Prüfstand gestellt. Dabei wurde insbesondere auch untersucht, ob in bestimmten Teilbereichen der Einsatz erneuerbarer Energien technisch möglich ist und im Ergebnis zu einer besseren Energiebilanz führt. Gleichzeitig soll ein kommunales Energiemanagement eingeführt werden, das die energetische Qualität der Gebäude steigern und eine energieeffiziente Bewirtschaftung ermöglichen soll.

Insgesamt wurden 28 Gebäude in folgenden Einrichtungen in das Konzept einbezogen:

  • Agrarbildungszentrum Landshut-Schönbrunn
  • Lehr- und Beispielsbetrieb für Obstbau Deutenkofen
  • Fischereilicher Lehr- und Beispielsbetrieb Lindbergmühle
  • Bezirkskrankenhaus Landshut

Schlussbericht zum Klimaschutz-Teilkonzept

Klimaschutzmanagement

Seit 1. Januar 2020 verstärkt Andrea Müller als Klimaschutzmanagerin das Team im Baureferat des Bezirks Niederbayern. Der Schwerpunkt ihrer Aufgaben liegt in der Umsetzung der Klimaschutz-Maßnahmen, die 2018 im Rahmen der Erstellung eines Klimaschutz-Teilkonzeptes formuliert wurden. In erster Linie wird der Aufbau eines Energiecontrollings in den Liegenschaften des Bezirks, sowie damit einhergehend die schrittweise energetische Sanierung des Gebäudebestands angestrebt.

Das Projekt „Klimaschutzmanagement zur Umsetzung des Klimaschutz-Teilkonzepts für eigene Liegenschaften und Portfoliomanagement“ des Bezirks Niederbayern wurde über einen Zeitraum von zwei Jahren unter dem Förderkennzeichen 67K11086 von der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert.

Aus dem Klimaschutzteilkonzept wurde die Umsetzung der Maßnahme „Energetische Sanierung eines Wirtschaftsgebäudes am Agrarbildungszentrum Landshut-Schönbrunn“ mit dem Förderkennzeichen 67K11086M ebenfalls von der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert.

Das Wirtschaftsgebäude wurde in den 1920er Jahren für die damalige Kreisackerbauschule errichtet. Nach mehreren Umbauten und Erweiterungen wird das Gebäude heute u. a. für die Staatliche Fachschule für ökologischen Landbau und als Heizzentrale genutzt. In der Heizzentrale sind ein Blockheizkraftwerk und mehrere Heizkessel vorhanden, die für die Versorgung des gesamten Agrarbildungszentrums genutzt werden. Des Weiteren sind im Wirtschaftsgebäude Werkstätten und Lagerräume untergebracht. Die letzten Maßnahmen am Gebäude erfolgten um 1970, sodass ein umfassender Sanierungsbedarf besteht.

Geplante energetische Maßnahmen an der Gebäudehülle:

  • Dämmung der Außenwand mit einem Wärmeverbundsystem
  • Erneuerung der Fenster und Außentüren
  • Energetische Maßnahmen im Gebäudeinneren
  • Dämmung der obersten Geschossdecke auf dem Dachboden
  • Dämmung der Kellerdecke an den thermischen Grenzen
  • Dämmung von Treppenhaus- und Kellerwänden an den thermischen Grenzen
  • Dämmung der freiliegenden Heizungsleitungen
  • Modernisierung der Heizkörper
  • Einbau von Einzelraumlüftern mit Wärmerückgewinnung in den Wohnräumen


Durch die Umsetzung der Maßnahmen sollen der Energieverbrauch und somit auch die CO2-Emissionen verringert werden.

Um neben der energetischen Sanierung des Wirtschaftsgebäudes die im Klimaschutzteilkonzept angestoßenen Maßnahmen zu verstetigen und umzusetzen, wird das Klimaschutzmanagement „Umsetzung des Klimaschutzteilkonzeptes für eigene Liegenschaften im Bezirk Niederbayern – Anschlussvorhaben“ unter dem Förderkennzeichen 67K11086-1 von der Nationalen Klimaschutzinitiative bis 31.12.2022 verlängert. Ziel des Anschlussvorhabens ist es den Energieverbrauch zu verringern, den Anteil an erneuerbarer Energien zu erhöhen und eine Klimabilanz für den Bezirk Niederbayern zu erstellen und fortzuschreiben.

Nationale Klimaschutzinitiative

Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.

www.ptj.de/klimaschutzinitiative-kommunen