Lehrer und Landwirt mit Leib und Seele

Leiter der „Ökoschule“ in Landshut-Schönbrunn geht in den Ruhestand

Landshut-Schönbrunn. Am 27. September wird Schuldirektor Johann Schneck den Staffelstab an seinen Nachfolger Michael Lobinger vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Landshut, übergeben. Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich war es schon im Vorfeld ein Anliegen, sich persönlich vom Leiter der staatlichen Fachschule für Agrarwirtschaft, Fachrichtung ökologischer Landbau, zu verabschieden. Er besuchte den Landwirtschaftsdirektor wenige Tage bevor dieser in den Ruhestand geht in der Bildungseinrichtung am Agrarbildungszentrum Landshut-Schönbrunn.

Fast 30 Jahre war Schneck an der Schule tätig, die von den Studierenden meist nur ‚Ökoschule‘ genannt wird, davon über 12 Jahre lang als Schulleiter. Seit 1988 ist der Bezirk Niederbayern Sachaufwandsträger der Schule. Seither hat Schneck bewegte Zeiten erlebt – Zeiten in denen der Biolandbau als Nische galt und teilweise sogar belächelt wurde. Heute sei der ökologische Landbau „massiv im Aufwind“, erzählt Schneck im Gespräch mit Heinrich. Zwischen 1998 und 2003 habe er rund 500 landwirtschaftliche Betriebe bei der Umstellung von konventioneller zu ökologischer Bewirtschaftung beraten, so Schneck. „Herr Schneck hat damit sichtbare Spuren in der niederbayerischen Landwirtschaft hinterlassen“, stellte der Bezirkstagspräsident anerkennend fest.

Während seiner Zeit als Schulleiter hat Schneck zahlreiche Projekte mit viel Leidenschaft vorangetrieben. Besonders wichtig war ihm das Versuchsfeld am Agrarbildungszentrum Landshut-Schönbrunn, auf dem ständig verschiedene Projekte der Ökoschule beziehungsweise der Studierenden liefen wie etwa Vergleiche von Öl- oder Eiweißpflanzen. Mit den Versuchsfeldführungen, die jedes Jahr im Sommer stattfinden und die frei zugänglich sind, bezog er die Öffentlichkeit mit ein und informierte über Techniken und neueste Erkenntnisse im Ökolandbau. Das öffentliche Interesse an den Führungen ist im Laufe der Jahre permanent gestiegen, sodass inzwischen jeweils über 100 Interessierte daran teilnehmen.

Johann Schneck geht zum 1. Oktober 2019 in die Freistellungsphase der Altersteilzeit. Dann wolle er sich mehr seiner Familie widmen und sich um seinen Wald und seine Streuobstwiese kümmern. „Ich bedanke mich auch im Namen des niederbayerischen Bezirkstags für ihr außerordentliches Engagement und ihr großes Geschick, das sie stets zugunsten der Meisteranwärter der Fachrichtung ökologischer Landbau eingesetzt haben. Obwohl wir sie als Schulleiter verlieren, hoffe ich, dass uns ihr enormer Erfahrungsschatz erhalten bleibt“, sagte Heinrich und übergab ein Geschenk zum Abschied. Dieser wird jedoch kein endgültiger sein: Johann Schneck stimmte der Bitte des Bezirkstagspräsidenten zu, eine Beraterfunktion für den Bezirk Niederbayern zu wichtigen Belangen des ökologischen Landbaus einzunehmen.

Bildunterschrift: Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (li.) verabschiedete sich vorläufig beim scheidenden Schulleiter der Fachschule für ökologischen Landbau Johann Schneck.
Foto: Bezirk Niederbayern, Bäter