Kunst aus Landshut zum Auftakt

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (v.l.) mit der Künstlerin Christine Rieck-Sonntag und Laudator Erich Gruber, 1. Vorsitzender der Gemeinschaft Bildender Künstler Straubing; Foto: Volksmusikakademie, Roland Pongratz

Künstlerin Christine Rieck-Sonntag präsentiert „Saitensprünge“ – Ausstellungsprogramm in der „Volksmusikakademie in Bayern“ eröffnet

Freyung. Passender hätte dieser Auftakt nicht sein können: Zum Start des neuen Ausstellungsprogramm an der „Volksmusikakademie in Bayern“ präsentiert die Landshuter Malerin Christine Rieck-Sonntag einen Teil ihrer Werke unter dem Titel „Saitensprünge“ und zeigt damit eindringlich, wie die Wirkung von Musik in der Malerei visualiert werden kann.
Am Mittwochabend wurde die Vernissage gefeiert und Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, der dieses Format initiiert hatte, freute sich über den Besuch vieler Gäste. Zweimal jährlich sollen niederbayerische Künstler in der Volksmusikakademie ihre Werke ausstellen und damit genauso wie die Musikanten hier eine Plattform finden.

Christine Rieck-Sonntag malt die Dynamik von Musik

Es sei eine „wunderbare Idee, Kunst und Musik zu verbinden“, betonte Erich Gruber, der 1. Vorsitzende der Gemeinschaft Bildender Künstler Straubing, bei seiner Laudatio auf die Landshuter Künstlerin. Mit Christine Rieck-Sonntag setze man, so unterstrich Erich Gruber, gleich am Beginn der Ausstellungsreihe einen Maßstab. Denn die Landshuter Malerin habe sich bei diversen Stipendien in aller Welt und zahlreichen Auszeichnungen im In- und Ausland einen hervorragenden Namen gemacht. Ihr Thema ist der „Menschenleib in seiner unausschöpfbaren Expressivität, in seinem Bewegungsdrang und in seiner Dynamik“. Und eben diese Dynamik verbindet ihre Werke mit der Musik an sich – ganz abgesehen natürlich von den Motiven ihrer Bilder, die nun in der Volksmusikakademie ausgestellt sind. Geiger und Tubisten werden genauso in Szene gesetzt wie Sänger und Tänzer. Christine Rieck-Sonntag will das, was Musik ausmacht und in den Menschen auslöst, visualisieren.
Mit einer eigenwilligen Strichtechnik, die sie Nadelzeichnung nennt, hat Christine Rieck-Sonntag Musiker während des Spielens portraitiert. Mit experimentellem Druck, wie mit Öl und Acrylmalerei arbeitet sie gleichermaßen versiert. Aber das Wichtigste ist wohl der Ausdruck, die Gestik der Musizierenden, die ihr oft so treffend gelingen. Manchmal meint man das Stück zu hören, das gerade gespielt wird.
Die Leidenschaft der Musik spiegelt sich in jedem ihrer Bilder wider: „Wenn die Saite das Symbol für die Musik ist, dann interpretiere ich die Sprünge als Symbol für den Tanz. Ohne Musik kein Tanz!“, meinte der Laudator, der zuletzt das Gedicht „Ode an die Musik“ von Willy Meurer zur „Ode an die Kunst“ erweiterte: „Versenke dich in das Meer der Farben und der Töne und denke dabei an das Gute und Schöne. Mit Musik und Kunst kannst du niemals einsam sein. Wo Musik erklingt und Bilder hängen – da kann nichts Böses sein!“  

Malerei und Musik liegen nah beieinander

Auch wenn die Künstlerin selbst über ihre Bilder redet, meint man, sie redet über Musik: Um Farbklänge und Harmonien oder Dissonanzen geht es und auch darum, wie wichtig ihr die Gesamtkomposition und das Detail gleichermaßen sind. „Malerei und Musik, das liegt doch auch nah beieinander und hat die gleichen Gesetze. Es muss nicht immer alles stimmen, aber stimmig muss es sein. Und dafür muss ich genauso üben wie ihr Musiker, genau sein, ganz genau – und es dann doch von innen raus einfach laufen lassen.“
Laufen ließen es dann auch Maria Gistl und Roland Pongratz, die als Harfenduo „Harfinale“ die Vernissage musikalisch umrahmten. Gespielt wurden einschmeichelnde Weisen, die den Ausdruck der Bilder bestens aufnahmen und mit ihnen eine wohlklingende Symbiose eingingen. Wieder einmal stellte der „Schwarze Bua“ seine sensationelle Akustik unter Beweis und unterstützte das filigrane und virtuose Saitenspiel der Harfenisten ganz wunderbar.
Bestens unterhalten von Bogenstrich und Pinselstrich, von Musik und Bildkunst, ließen die Gäste den Abend bei einem Rundgang durch die Ausstellung und einem anschließenden Stehempfang im Foyer ausklingen.
Die Ausstellung ist noch bis zum 19. April 2020 in den Räumen der „Volksmusikakademie in Bayern“ bei öffentlichen Veranstaltungen der Einrichtung oder im Rahmen von Seminaren und Probentagen zu bewundern. Gruppen können die Ausstellung nach Voranmeldung besichtigen. Weitere Informationen: www.volksmusikakademie.de