Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich besucht das BMW Werk Landshut

Foto: Harry Zdera/BMW

Landshut. Der „Abgas-Skandal“ zieht Kreise, die Autoindustrie steht derzeit am Pranger der Öffentlichkeit. Besonders beim Thema Diesel ist die Unsicherheit der Kunden groß. „Es ist höchste Zeit, den Blick auf die Fakten zu richten und die Diskussion rund um die Thematik zu versachlichen“, betonte Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich bei einem Besuch im BMW-Werk Landshut. Nur durch gezielte Aufklärung könne wieder Ruhe in die Diskussion gebracht werden. Allerdings müsse auch die Bereitschaft bestehen, sich detailliert zu informieren und eine eigene Meinung zu bilden. Es könne nicht sein, dass eine lange Zeit hochgelobte Technologie pauschal in Misskredit gerate.

Der größte Arbeitgeber der Region

Mit rund 4.300 Mitarbeitern am Standort Landshut ist die BMW Group der größte Arbeitgeber in der Region. „Die Erfolgsstory, die der Automobilkonzern geschrieben hat, hat einen entscheidenden Anteil an der beeindruckenden wirtschaftlichen Entwicklung Niederbayerns. Für die ganze Region ist es wichtig, dass diese Erfolgsgeschichte weitergeht“, so Heinrich.  1967 hatten die Bayerischen Motorenwerke den in Dingolfing ansässigen mittelständischen Autobauer Hans Glas GmbH übernommen, den Produzenten des legendären „Goggomobil“. 1971 zog die Austauschmotorenfertigung von Dingolfing nach Landshut. Seither wurde der Standort Landshut sukzessive aufgebaut.

Ob Gelenkwelle, Türgriff oder Stoßfänger – inzwischen steckt laut Standortleiter Dr. Peter Fallböhmer „in jedem BMW, MINI und Rolls-Royce ein Teil aus Landshut“. Das BMW-Werk Landshut beliefere alle Fahrzeug- und Motorenwerke der BMW Group weltweit mit innovativen Komponenten. „Unser Anspruch ist es, den Wandel als Vorreiter zu gestalten und unsere globale Spitzenposition zu verteidigen. Damit Mobilität ‚Made in Niederbayern‘ auch künftig Menschen in aller Welt begeistert.“ Dafür wurde die Belegschaft kontinuierlich aufgebaut und kräftig in Gebäude, Anlagen und Technologien investiert. Fallböhmer bedauerte, dass es mit Blick auf die aktuelle Verunsicherung der Kunden schwierig sei, mit sachlichen Informationen gegenzuhalten. Er betonte, beim Diesel handle es sich nach wie vor um eine Spitzentechnologie.

Kompetenzzentrum für Zukunftstechnologien


Landshut – einer von 31 BMW-Standorten in 14 Ländern - ist Produktions- und Entwicklungsstandort zugleich. Daher ist der Facharbeiter-Anteil in der Belegschaft mit über 80 Prozent auch überdurchschnittlich hoch. Das Werk ist laut BMW federführend bei neuen Technologien und fertigt beispielsweise den Elektromotor für den BMW i3 und für den vollelektrischen Mini, der 2019 vorgestellt werden soll. Als Kompetenzzentrum für die Zukunftstechnologien E-Mobilität und Leichtbau gestalte der Standort Landshut die Zukunft von BMW aktiv mit.

Heinrich besichtigte in Landshut die weltweit erste emissionsfreie Leichtmetallgießerei mit formgebenden Sandkernen und die Produktion von Carbon-Bauteilen für die BMW i Modelle. Der Standort gilt als die Wiege der CFK-Produktion im Großserien-Automobilbereich.

Bildunterschrift: Dr. Thomas Wolff, Leiter des BMW Group Leichtbauzentrums,  Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und Dr. Peter Fallböhmer, Leiter BMW Group Werk Landshut (v. l.)