Bezirk Niederbayern sagt Leichtathletik-Stützpunkt Passau Förderung zu

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich: „Die geübte Praxis soll auch in Zukunft fortgeführt werden“

Landshut/Passau. In flottem Tempo hinauf und wieder hinunter, immer wieder wandert der Blick auf die Zeitmessung am Handgelenk: Ihre Wohnstraße ist derzeit das Übungsterrain von Nora Aits. Weil die Sportstätten wegen der Corona-Pandemie geschlossen sind, muss die  15-jährige Läuferin vom LAC Passau derzeit wie so viele andere (Nachwuchs-)Sportlerinnen und Sportler sehen, wie sie ihr Trainingsniveau hält oder - noch besser – optimiert.

Eine wichtige Konstante war bislang auch der Landesstützpunkt des Bayerischen Leichathletik-Verbandes in der neuen Mehrfachturnhalle in der Neuburger Straße. Dieser wurde bislang vom Bezirk Niederbayern mit  5000 Euro im Jahr gefördert. Doch genau diese Förderung war vom Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband in Frage gestellt worden. Zwischenzeitlich hat das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration aber klargestellt, dass Bezirke die Aufgabe übernehmen können, Sport im Allgemeinen zu fördern. „Dies bedeutet, dass solche Zuschüsse auch weiterhin fließen können“,  sagte MdL Prof. Dr. Gerhard Waschler, der sich um eine Klärung aus München bemüht hatte. Waschler ist seit 1993 Vorsitzender des Bayerischen Leichtathletik-Verbands Bezirk Niederbayern und seit 2010 Vizepräsident des Bayerischen Leichtathletik-Verbands.

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich unterstrich, dass er immer der Ansicht war, „dass dieses Geld sehr sinnvoll eingesetzt wird“ und sicherte bei einem Ortstermin vor den Kontaktbeschränkungen im Zuge der Corona-Krise zu, „dass die eingeübte Praxis auch in Zukunft fortgeführt werden soll“. Dafür werde er sich in den entscheidenden Gremien einsetzen. Waschler bedankte sich beim Bezirk Niederbayern ausdrücklich für die Unterstützung.

Roland Fleischmann, ehemaliger Landestrainer und Stützpunktleiter, freute sich: „Mit der Zusage ist eine über Monate währende Zeit der Unsicherheit beendet.“ Der 1999 eingerichtete Landesstützpunkt in Passau – einer von vier in Bayern – spiele eine wichtige Rolle bei der Förderung von Talenten. In den vergangenen 20 Jahren habe man 15 bis 20 Vereine regelmäßig betreut. Der passionierte Leichtathletik-Trainer und sein fünfköpfiges Team haben aktuell etwa 100 junge Leute unter ihrer Obhut, die regelmäßig zum Training kommen. Und nicht wenige davon – wie etwa Nora Aits – hätten (bayerische) Rekorde erzielt und zahlreiche Medaillen gewonnen.  Fleischmann stolz: „Sogar zwei deutsche Meistertitel sind dabei.“ Die Hauptaufgabe des Stützpunktes sei die  Absicherung eines hochwertigen Grundlagen- und Aufbautrainings mit dem Schwerpunkt auf der Altersklasse U20. Das Einzugsgebiet mit Außenstellen in Plattling und Pfarrkirchen sei der südöstliche Teil Niederbayerns.

„Gutes Training kostet Geld“, betonten Heinrich und Waschler unisono. Und nicht nur mit Blick auf die sportlichen Erfolge hätten sich die Investitionen in den Stützpunkt bezahlt gemacht. Der Zuschuss des Bezirks ermögliche beispielsweise den Besuch von Trainingslagern. Auch der örtliche Bezirksrat Josef Heisl ist dankbar für die weitere Unterstützung des Bezirks. Der Leichtathletik-Stützpunkt Passau sei eine wichtige Einrichtung in der Region. Viele junge Leute profitierten davon – nicht nur im Leistungs-, sondern auch im Breitensport, sagte er.

Nora Aits und ihre Trainingspartnerinnen und -partner hoffen indes, dass sie bald wieder an ihre Sportstätten und speziell an den Leichtathletikstützpunkt zurückkehren können.


Bildtext: Bei einer Trainingseinheit noch vor den Kontaktbeschränkungen durch die Corona-Pandemie überbrachten Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (r.) und MdL Prof. Dr. Gerhard Waschler (1. Reihe r.) die gute Nachricht. Mit im Bild: Stützpunktleiter Roland Fleischmann (2. Reihe 3. v. l.) und Bezirksrat Josef Heisl (neben Dr. Heinrich), im blauen Shirt vorne links Nora Aits

Foto: Markus Zechbauer/zema-medien.de